Ein Impuls über

  • Ereignisse – allgemein und in Scrum
  • das Ereignis ist nicht dein Erlebnis
  • Verantwortung des Erlebten

Ereignis ist nicht Erlebnis

Jedes Ereignis das uns widerfährt ist zunächst mal wertfrei. Jede Veranstaltung oder englisch Event ist zunächst mal nur ein Ereignis. Ob wir teilnehmen oder nicht, interessiert das Ereignis nicht. Auch wie wir daran teilnehmen interessiert das Ereignis nicht.

Die Wahrnehmung

Erst durch unsere bewusste Wahrnehmung machen wir jedes Ereignis auch zu unserem eigenen Erlebnis. Ob wir uns wohl fühlen, einbringen können oder uns langweilen, liegt nicht am Ereignis selber, sondern an unseren Erwartungen an das Ereignis. Wir bewerten das Ereignis und fällen abschließend ein Urteil.

Es gibt Ereignisse, die sind unvorherbestimmt und ereilen uns plötzlich. Nicht bei allen Ereignissen können wir uns vorbereiten. Unfall, Krankheit, Lottogewinn, Schwangerschaft, ein Paket ist unterwegs verloren gegangen, das Wetter ist umgeschlagen, das Lieblingsrestaurant hat spontan geschlossen, die Wasserleitung ist undicht und so weiter und so fort.

Wie du das Ereignis erlebst, liegt in deiner Verantwortung

Werden z.B. unsere Erwartungen nicht erfüllt, sind wir enttäuscht. Das Ereignis trägt jedoch keine Schuld daran und wir können das Ereignis auch nicht dafür verantwortlich machen.

Die Eingangsmotivation

Unsere Wahrnehmung vieler Ereignisse wird schon durch unsere Eingangsmotivation geleitet. Wird unsere Motivation bestimmt durch ein Mangelbewusstsein, also vergangenheitsorientiert, oder blicken wir aus einer zukunftsorientierten Perspektive.

Machen wir Urlaub, weil wir uns von der Arbeit und dem vielen Stress erholen müssen? Oder fahren wir nach Norwegen, weil uns ein Reisebericht getriggert hat und wir unbedingt die Landschaft erleben wollen – wofür wir einige Wochen unsere berufliche Tätigkeit pausieren? Das Ereignis – die Pause von der Arbeit, nicht der Urlaub in Norwegen (!) – ist dasselbe, die Eingangsmotivation eine andere.

Ereignisse in Scrum – Scrum Events

Wir haben in Scrum fünf Events. Vier dieser Events wiederholen sich zyklisch (#feedbackschleifen) mit kürzeren und längeren Pausen dazwischen. Ein Event jedoch, der Sprint1), wiederholt sich zyklisch ohne Pause. Das bedeutet nüchtern betrachtet sind wir dauerhaft in Veranstaltungen unterwegs, also in dauerhaften Ereignissen.

Machen wir diese Ereignisse doch zu Erlebnissen. Ein erster Schritt dazu ist, wir übernehmen die Verantwortung für unser Erlebnis.

Meetings – ein Erlebnisfeuerwerk

Und wenn wir die Verantwortung für unser Erlebnis übernehmen, dann gilt das auch für Meetings. Für das Meeting selbst und  für das, wie wir das darin passierte erleben. Wir bereiten uns vor und schaffen Klarheit über die eigenen Vorstellungen, über unsere Eingangsmotivation. Bedenken äußern wir nicht hinterher, sondern vorher, spätestens aber, wenn wir sie wahrnehmen.

So gestalten wir aktiv den Verlauf mit – Meetings werden zu Begegnungen – weniger zu Beziehungen (informelle Hierarchien) entsprechend unserer Rolle. Wir schaffen ein gemeinsames Verständnis über den Inhalt und den Zweck des Meetings. Wir können eine Agenda vorbereiten – wir können aber auch verlaufsoffen agieren, dann sollten wir dies aber als gemeinsames Verständnis erachten.

Wir können durchlauforientiert sein, und uns an eine vorgegebene Agenda halten, wir können auch ablauforientiert sein und der Kreativität freien Lauf lassen (#ideation) je nach Zweck des Meetings.

VerweisRaum

1) Im Scrumguide wird der Sprint als eigenes Event beschrieben, aber gleichzeitig auch als Container für alle weiteren Events